Restauration eines Stilllebens von M.C.G. mit altem Eichenrahmen
Bei der ersten Betrachtung des Bildes fallen direkt mehrere Abplatzungen von Ölfarbe im unteren Bildbereich auf. Im rechten oberen Eckbereich ist die Bildleinwand deutlich gewellt. Die dunkle Farbe des Rahmens ist an mehreren Stellen abgegriffen. Die Eckverbindungen sind mit kleinen Spalten ungenau angelegt. Die Befestigung ist, wie bei den alten Rahmen sehr häufig, gelockert und nur mit Nägeln durchgeführt.
Das Ölbild wird zunächst aus dem Rahmen gelöst. Eine unter dem Falz versteckte Künstler-Signatur kommt zum Vorschein. Die Buchstaben M.C. G. wurden in die noch feuchte Ölfarbe eingekratzt. Ebenfalls lässt sich jetzt erst ein kleiner Defekt in der Leinwand erkennen. Dieser ist durch einen zwischen Leinwand und Spannrahmen hereingefallenen Nagel verursacht worden.
Das Ölbild wird zunächst aus dem Rahmen gelöst. Eine unter dem Falz versteckte Künstler-Signatur kommt zum Vorschein. Die Buchstaben M.C. G. wurden in die noch feuchte Ölfarbe eingekratzt. Ebenfalls lässt sich jetzt erst ein kleiner Defekt in der Leinwand erkennen. Dieser ist durch einen zwischen Leinwand und Spannrahmen hereingefallenen Nagel verursacht worden.
Aufgrund der nicht mehr gleichmäßig gespannten Bildleinwand wird dieses vom Spannrahmen gelöst. Das Leinengewebe wird auf der Rückseite gleichmäßig angefeuchtet und für mehrere Stunden zwischen glatten Flächen gepresst. Es folgt die Säuberung des Ölbildes mit Wattepads und schmutzlösenden Lösungsmitteln. Der Erfolg der Glättung ist auch nach mehreren Tagen unverändert vorliegend, so dass zunächst der kleine Leinwanddefekt (Durchstoßung eines Nagelkopfes) von der Rückseite durch einen Leinwandflicken geschlossen wird. Die Bereiche der Ölfarbenabplatzungen werden von der Vorderseite zunächst durch eine Kitt Masse (gereinigtes Leinöl, Champagnerkreide) geschlossen. Dieser Verbindung wurde etwas Terpentinersatz (Testbenzin) beigefügt. Hierdurch wird die Trockenzeit etwas verkürzt und entspricht der Regel in der Ölmalerei („mager auf fett“). Zur besseren Anpassung wurden dieser Füllmasse Farbpigmente beigemischt (Abschabungen von Pastellkreiden). Dadurch erfolgte bereits eine erste farbliche Anpassung. Die Leinwand konnte erneut auf den Spannrahmen fixiert werden. Dieser Holzrahmen ist nicht, wie heute üblich, ein nachspannbarer Keilrahmen, sondern eine feste Rahmengröße.
Die an den Farbdefekten aufgetragene Kitt Masse bedarf einer längeren Trocknungszeit. Diese Zeit wird ausgenutzt, um die Restaurierung des Rahmens zu beginnen. An dem Rahmen werden vorsichtig die mit Nägeln abgesicherten Eckverbindungen gelöst. Die fleckige Farbe des Rahmens wird in der Oberfläche mit Stahlwolle abgetragen. Nach Beendigung dieses Arbeitsschrittes zeigt sich ein sehr ansprechender Eichenholzrahmen. Der hellere, sehr rustikal wirkende Bildrahmen zieht den Blick direkt auf sich und raubt dem Bild Aufmerksamkeit. Folglich fällt die Entscheidung, dem Rahmen sein unruhiges Erscheinungsbild durch eine gleichmäßige Abdunkelung wieder zu nehmen. Dies wird durch die Auftragung einer dunklen Mahagoni Holzlasur erreicht. Eine Beimischung schwarzen Ruß-Pigmentes verstärkt den Effekt. Die so vorbereiteten Rahmenteile können dann im Spannrahmen verleimt werden. Zur Sicherung habe ich auf der Rückseite Rahmenheft-Klammern eingebracht (nicht historisch korrekt). Kleinere Spaltbildungen durch nicht passgenaue Gehrungsschnitte können verspachtelt werden. Auch hier kommen Künstlerpigmente wieder zum Einsatz. Durch die Beimischung von schwarzem Ruß und Sepiabraun kann der Holzkitt farblich gut angepasst werden.
Ein letzter Anstrich mit Glanzlack schließt die Restaurierung des Rahmens ab. Die nächsten Arbeitsschritte können sich wieder mit dem Ölbild befassen.
Nach Austrocknung der Strukturpaste werden die Bereiche nochmals mit Ölfarbe angepasst. In gereinigtes Leinöl mit etwas Terpentin verdünnt werden die Farbpigmente eingemischt - von Softpastellen abgeschabt. Die beiden Bilder sind aufnahmebedingt im Farbspektrum nicht vergleichbar.
Die Farben werden lasurartig aufgetragen und können auf diese Art und Weise schrittweise dem Original angepasst werden. Nach einer ausreichenden Trocknungszeit erhält das Ölbild wieder einen glänzenden Schlussfirnis. Der unterschiedliche Glanz der Farbschichten wird vollständig angeglichen. Die Restauration ist beendet.